Das
International Open in Oberwart jährte sich Anfang Juli bereits zum 30. Mal.
Da unternahmen vor 30 Jahren zwei junge schachbegeisterte Männer des SK
Oberwart eine Fahrt zu einem Turnier in den sonnigen Süden an der Adria. Bei
der Heimreise wurde über ein eigenes Turnier mit Austragung in Oberwart
überlegt. Nach weiteren Gesprächen und Einholung von Informationen wurde
beschlossen, auf privater Basis und hauptsächlich privatem Risiko ein
Turnier zu wagen und zu realisieren. Das war die Geburtsstunde und der
Beginn des Oberwarter Open. Es waren dies Mag. Dr. Alexander Gaal und der
leider bereits verstorbene Regierungsrat Gerhard Radosztics.
Gleich beim ersten Turnier vom 01 07 1979 bis 08 07 1979 konnten 144 Teilnehmer aus 11 Nationen begrüßt werden. Eine Sensation im österreichischen Turnierwesen war die Eröffnung durch den damaligen Weltmeister Anatoli Karpov. Den 1. Preis in der Höhe von ATS 25.000,-- eroberte der Ungar Ferenc Portisch.
Das Oberwarter Turnier entwickelte sich in der Folge mehr und mehr zu einem Pflichttermin der gesamten österreichischen wie auch mitteleuropäischen Schachelite mit der größten Teilnehmer-anzahl aller nationalen Turniere. Ohne die regelmäßige großzügige finanzielle Unterstützung durch die Stadtgemeinde Oberwart und mancher MitarbeiterInnen wäre die Erfolgsgeschichte des International Open im Burgenland nicht möglich gewesen.
Zum Turnierauftakt gab es bei der Auflage im Juli 2008 eine Pannenserie. Es regnete viele Absagen vorangemeldeter Spieler und teilweise von jenen, die dem Turnier unentschuldigt ferngeblieben sind. Dennoch gaben im A- und B-Turnier über 300 Spieler ihr Stelldichein. Durch Computerpannen folgte eine große Verspätung, ehe das Open gestartet werden konnte. In der Schule gab es auch Zimmerarmut in Sachen organisatorische Belange und geringe Anschlussmöglichkeiten punkto Strom.
Internationaler Schiedsrichter Otto Gutdeutsch: „Zur Pannenserie gesellte sich auch ein Stromausfall im kompletten Turnierbereich.“ Dies entlockte dem Turnier- und Traumtänzer Meister Herbert Zöbisch ein brüllendes ´Licht !´ Im Freien wurde es immer dunkler, doch noch rechtzeitig vor einem Abbruch der 1. Runde konnte die Stromzufuhr wieder hergestellt werden. Nachträglich stellte sich heraus, dass es Stromausfall in ganz Oberwart und Umgebung gab.
Wo ist Tixo? Die „Steirische Eiche“ und Turniermitorganisator Schorsch Danner wollte ein Infoblatt bezugnehmend auf das kommende Blitzturnier am Wandbrett befestigen und musste mangels Klebestoff Tixostreifen eines anderen Infoblattes „entwenden“. Fällt natürlich wegen Geringfügigkeit nicht unter § 127 StGB.
Ein guter Kantinenbetrieb sorgte für das leibliche Wohl, sogar ein Internetraum mit mehreren Terminals zu preisgünstigen Konditionen (Euro 3,-- pro Stunde) wurde zur Verfügung gestellt. Meister Georg Danner: „Oberwart ist ein Traum. Teilnehmerrekord beim internationalen Blitzturnier mit 146 Spielern inkl. einem „All-you-can-eat-Buffet“, halber Eintritt für alle Open-Teilnehmer im städtischen Bad während der Turnierdauer.“
Ein Nachteil waren allerdings die zeitweise tropischen Verhältnisse im Turniersaal, vor allem während des Blitzturniers. „Ab Montag wird die Klimaanlage so kühl eingestellt, dass allen Spielern vor Kälte die Zehen klappern werden.“ – so Danner.
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Siegfried Baumegger befand sich in seiner Eigenschaft als Bundesjugendtrainer des ÖSB vor Ort, der gemeinsam mit Gregor Kleiser die hoffnungsvollen Kinder und Jugendlichen betreute.
Gleich acht Spieler verbuchten ein Score von 7 aus 9 für sich und placierten sich im geteilten 1. Rang. Auf Grund der besten Buchholzwertung ging der ungarische IM Krisztian Szabo als Sieger hervor. Bester „Österreicher“ wurde eine Dame: Eva Moser. Knapp an einer GM-Norm vorbei segelte der Ex-Badener Harald Schneider-Zinner.
Kräftig aufhorchen ließ der groß aufspielende 14-jährige Niederösterreicher Gernot Kammerer, gegen den u. a. FM Ing. Fred Wegerer und NM Mag. Rene Schwab die Segel streichen mussten. Eine Punkteteilung holte der junge Niederabsdorfer gegen IM Dr. Walter Wittmann heraus. Kammerer erzielte die gleiche Punkteanzahl wie der 29. unter 174 Teilnehmern im A-Turnier. Gratulation!
Der hoffnungsvolle Vorarlberger Jugendliche Georg Fröwis remisierte prächtig mit GM Imre Hera (Ungarn) und besiegte seinen ehemaligen Bundesjugendtrainer Mag. Martin Neubauer (St. Veit/Glan). Beachtliches Abschneiden auch vom 15-jährigen Spieler des SC Donaustadt, Daniel Cotterill. Der Schüler der Vienna International School mit seiner nationalen Elozahl von 1770 vollbrachte gegen eine Gegnerschaft von 2000 bis 2246 Elo gleich auf Anhieb ein FIDE-Elovollnorm von 2150.
Sieger des B-Turniers (unter 2000 Elo) wurde der ungarische U 14-Spieler Robert Makk, als bester niederösterreichischer Jugendspieler trat Daniel Seknicka (SPG Bad Vöslau-Kottingbrunn) mit einem Score von 6 aus 9 als 23. unter 150 Teilnehmern in Erscheinung.
Das Blitzturnier am zweiten Turniertag wurde eine Beute des georgischen Großmeisters David Arutinian.
Bericht: Fritz Skopetz