2. Bundesliga Ost, 3. - 5. Runde vom 30.10-1.11.2010

GEWALTTOUR IN WIEN ! Drei Ligarunden am Stück !

SCHACH: Fern der Heimat oder doch zuhause!? Mit dieser Tatsache mussten sich viele Denksportler anfreunden, welche als Legionäre in den meisten Teams der 2. Bundesliga Ost zur dreitägigen Monsterveranstaltung in der Bundeshauptstadt anzutreten hatten Wenige Einheimische aber genossen Kost und Logis am häuslichen Herd und konnten so eventuell erlittene psychische Blessuren einer entsprechenden Behandlung zuführen. Den weniger Glücklichen blieb nur der eiserne Wille zu siegen und Niederlagen rasch wegzustecken.

Drei heiß umkämpfte Runden genügten, um die Rangliste gründlich durchzumischen und so manche Favoritenhoffnung zunichte zu machen. So rutschte Wiener Neustadt - nach der zweiten Runde noch Spitzenreiter - durch Niederlagen gegen Niederabsdorf, Raiffeisen Währing  und Zwettl (alle jeweils 3.5:2.5) auf Rang sieben zurück. Auch für das Wiener Team von Tschaturanga Neubau ging’s per Expressfahrstuhl nach drei gewaltigen Verlusten (4:2 gegen Nickelsdorf, 5:1 gegen Eichgraben und noch mal 5:1 gegen Niederabsdorf) auf den vorletzten Platz. Hingegen arbeitete sich Schlusslicht Eichgraben nach Remis gegen Wulkaprodersdorf und tollen Gewinnen (5:1 gegen Neubau und 4.5:1.5 gegen Husek Wien) in die Tabellenmitte vor. Platz sechs ist eine gute Ausgangsposition für noch kommende Attacken.

Für die einzige Waldviertler Mannschaft aus Zwettl war die Bilanz dieses Wochenendes mehr als zufriedenstellend. Vom zweiten Rang ausgehend, war in der dritten Runde die Crew von Aljechin Wieden angetreten, verlor aber denkbar knapp mit 2 ½ : 3 ½ . Drei Siege der Bierstädter von GM Pavel Blatny, IM Petr Pisk und MK Stefan Wagner, sowie Remis von Peter Stadler markierten das Resultat. Die Wiener gewannen durch Juri Hodisch (gegen GM Thomas Polak) und IM Harald Grötz (gegen IM Neklan Vyskocil), ein halber Punkt ging noch an WFM Daiva Batyte, eine der wenigen Damen in diesem Bewerb.

In der vierten Runde mussten die Zwettler Haare lassen. Das starke burgenländische Team aus Pamhagen holte sich vor allem von den vorderen Brettern 3 ½ Zähler. Blatny und Vyskocil verlieren gegen IM Juraj Lipka und Anatol Vitouch, Remispartien lieferten Thomas Polak, Petr Pisk und Stefan Wagner gegen GM Robert Cvek, IM Manfred Hangweyrer und MK Andreas Kuthan ab. Voll punktete nur Peter Stadler gegen den elostärkeren Igor Travenec.

Die letzte Runde dieser Campagne brachte den Waldviertlern die Mannschaft aus Wiener Neustadt an den Spieltisch. Fünf Punkteteilungen zeugten von der Ausgeglichenheit der Kontrahenten und es bedurfte eines glücklich gewinnenden IM Petr Pisk, um den Sieg an die Zwettler Fahnen zu heften. Sein „Opfer“ war Fidemeister Razvan Todor, dem Unentschieden oder Gewinn sicher mehr gefallen hätte, als die einzige Niederlage in seinem Team.

Nach fünf hart umkämpften Runden führen nun die Waldviertler aus der Kuenringerstadt Zwettl hauchdünn die Tabelle an, verfolgt von Raiffeisen Währing aus Wien und den drittplatzierten Mattersburgern aus dem Burgenland. Alle anderen Klubs liegen dicht an dicht und warten auf bessere Positionen. Ob hier das Sprichwort „viele Hunde sind des Hasen Tod“ zutreffen kann, werden die noch folgenden sechs Runden zeigen.

Karl Wagner

Schachhaus Wien

Niederabsdorf

Stefan Wagner, Zwettl