1. BUNDESLIGA: ADVISORY INVEST BADEN NEUER CHAMPION
ERSTER NÖ-MEISTERKLUB SEIT DEN SECHZIGERJAHREN
Herzinfarktfinish in Graz! Das
Drehbuch könnte Alfred Hitchcock geschrieben haben. Im Rahmen der viertägigen 1.
Bundesliga im Grazer Hotel Nova Park kürte sich Advisory Invest Baden zum
Champion in der höchsten Spielklasse Österreichs. Punktegleich mit Vizemeister
Holz Dohr (Steiermark), punktegleich auch nach Mannschaftspunkten und somit mußte die Drittwertung den Ausschlag geben. Das direkte Duell mit dem mit 6
Großmeistern angetretenen Verein Holz Dohr konnten die Niederösterreicher am
vergangenen Samstag aber für sich entscheiden und setzten sich in der "Grünen
Steiermark" die Meisterkrone auf.
Die Badener mit Staatsmeister Siegfried Baumegger starteten die Runden 7 bis 11
mit einem klaren 4:2-Sieg über Mayrhofen/Zillertal, dem eine knappe
2,5:3,5-Niederlage gegen Ansfelden folgte. In der 10. Runde kam es zum
vorentscheidenden Spiel gegen den mit zwei Punkten führenden Tabellenführer Holz
Dohr und Advisory Invest Baden konnte den Schlager mit 3,5:2,5 für sich
entscheiden. Auf dem Spitzenbrett blieb Badens polnischer Legionär Bartosz Socko
mit den schwarzen Steinen über den weltbekannten Alexander Beljawsky siegreich.
Auch Csaba Balogh brillierte am zweiten Brett mit einem vollen Erfolg über einen
2600er.
Vor der 11. und letzten Runde lag Holz Dohr noch mit einem Zähler Vorsprung in
Front, kam aber gegen das Kärntner Team Maria Saal nur zu einer mageren
3,5:2,5-Ausbeute. Aber das Team von Baden-Obmann Martin Herndlbauer taktierte
gegen Styria-Graz klug, machte zwei baldige Schwarz-Remisen (Siebrecht vs.
Luther und Balogh vs. Ribli) und von den laufenden vier Partien hatte Baden
dreimal Weiß. Die Grazer konnten mit 4,5:1,5 besiegt werden und die Badener
holten sich somit den Meistertitel in der 1. Bundesliga. Damit qualifizierte
sich Advisory Invest Baden auch für die voraussichtlich im Herbst startende
Champions League.
2. BUNDESLIGA/OST: ADVISORY INVEST BADEN UND ZWETTL GERETTET
DATA TECHNOLOGY EICHGRABEN-PRESSBAUM WURDE VIZEMEISTER
Großartiges Abschneiden der Wienerwald-Schachspieler in Österreichs zweithöchster Spielklasse. Data Technology Eichgraben-Preßbaum schaffte im Norbertinum in Tullnerbach durch einen Sieg in der letzten Runde über Nickelsdorf den Vizemeistertitel. Allerdings mit einem bitteren Beigeschmack. Zugpferd Sandor Videki befand sich nach bisherigem tollen Abschneiden (Siege über GM Timoshenko und IM Papp, jeweils Remis gegen GM Chernin und GM Varga, mit Eloleistung 2656 nach 9 Runden) auf Großmeisternormkurs, wurde aber in der vorletzten Runde abrupt aus seinen Träumen gerissen, hieß der Gegner Dr. Petrouseks Aljechin-Wieden mit Kontumaz auf dem Spitzenbrett.
Da Pamhagen in der 1. Bundesliga verbleibt, steigen diesmal nur 2 Vereine aus der 2. Bundesliga/Ost ab. Mattersburg erwischte es durch ein 1:5 gegen Husek, sowie auch Aljechin-Wieden durch unkluges Taktieren. 6 rasche Punkteteilungen gegen Advisory Invest Baden halfen vor allem den Kurstädtern, die sich dadurch vor dem Abstieg retten konnten. Aljechin-Wieden hoffte darauf, dass Zwettl höchstens 2 Punkte gegen Lackenbach schaffen würde. Es wurden zweieinhalb. Also müssen Mattersburg und Aljechin-Wieden den Gang in den Keller antreten.
Überlegener Meister wurde Husek-Wien, wobei die Akteure aus der Bundeshauptstadt durch ein mageres 3:3 gegen Lackenbach am Samstag-Spieltag erstmals keinen Mannschaftssieg feierten. Im Husek-Team feierten die niederösterreichischen Jungspieler ein erfolgreiches Bundesliga-Debüt. Bernhard Haas remisierte mit Marcus Kocsisek (2240) und Daniel Seknicka punktete voll.
Bericht: F. Skopetz