1. BUNDESLIGA: ADVISORY INVEST BADEN STARTET MIT DREI SIEGE

2. BUNDESLIGA / OST: DATA TECHNOLOGY EICHGRABEN/P. DRITTER

 

 

IM Günter MiniböckGanz Baden war ein Schachbrett. Ein Festival der Superlative hat diesmal in der Kurstadt stattgefunden. Advisory Invest Baden war Ausrichter der 1. und 2. Bundesliga. 40 Großmeister (39 GM + 1 WGM) gaben in beiden Spielklassen ein Stelldichein. Man kann annehmen, dass es eine so hohe Anzahl an Großmeistern in einem Bundesliga-Austragungsort in der österreichischen Schachgeschichte noch nie gegeben hat.

 

Das Hauptaugenmerk war natürlich auf die 1. Bundesliga gerichtet, die im Hotel Schloss Weikersdorf zur Durchführung gelangte. Advisory Invest Baden erwischte in der „Dreier-Runde“ einen sehr guten Start und feierte ebenso viele Mannschaftssiege. Alle drei Begegnungen gegen Pamhagen, Absam und Wulkaprodersdorf konnten jeweils mit 3,5:2,5 gewonnen werden. Besonders beeindruckend, dass die Badener auf ihren insgesamt 18 Brettern exakt siebzehnmal ohne Niederlage blieben. In der Tabelle der 1. Bundesliga liegt Advisory Invest Baden hinter Spitzenreiter Hohenems, Verfolger Holz Dohr Semriach und Mayrhofen/Zillertal auf dem ausgezeichneten vierten Platz unter zwölf Mannschaften.

 

Die Spitzenpartien wurden im Schloss Weikersdorf live übertragen und von den Internationalen Meistern Stefan Löffler und Reinhard Lendwai kommentiert – mitermöglicht durch die technische Unterstützung von Walter Kastner vom ÖSB. Die Sieger der zwei wohl schönsten Partien des Wochenendes, Lorenz Drabke und Zigurds Lanka, haben ihre Glanzstücke übrigens selbst kommentiert.

 

In Baden wurde auch die Partie des Jahres der Bundesliga-Saison 2006/07 gewählt. Rund zwei Drittel der Abstimmenden haben sich unter zehn nominierten Partien für die Begegnung zwischen GM Korneev und IM Ragger entschieden. Der Kärntner Markus Ragger wurde mit einem Präsentkorb vom Weingut Schützl (Pfaffstätten) geehrt. An die achtzig Schachfreunde haben mit Wein von Ceidl (Baden), Schafler (Traiskirchen) und eben Schützl angestoßen.

 

Daiva Batyte, StockerauDie 2. Bundesliga/Ost gelangte im „Zentrum für interkulturelle Begegnung“ zur Durchführung. Das niederösterreichische Team Data Technology Eichgraben-Preßbaum rangiert nach fünf Runden am dritten Platz, Stockerau ist Sechster. Vorerst sind Wiener Neustadt, Advisory Invest Baden und Zwettl noch in der niedrigen Tabellenregion zu finden. Eine unglückliche Negativserie beim „Dreier-Wochenende“ in Baden hatte der Wiener Neustädter Spitzenspieler GM Gennadij Timoscenko. Er musste sich gleich dreimal en suite geschlagen geben. In guter Form auch der Stockerauer Harald Grötz, der GM Zoltan Varga besiegen konnte.

 

Überlegener Spitzenreiter ist Aufsteiger Husek. Die Wiener liegen nach nur fünf Runden bereits mit acht Zählern Vorsprung überlegen an der Tabellenspitze. An allen drei Spieltagen kamen die Großmeister Alexander Chernin, Andrei Kovalev und Valeri Beim zum Einsatz bei Husek-Wien zum Einsatz. Erst Robert Wiedner (Wiener Neustadt) gelang es in der vierten Runde, gegen Husek-Wien bzw. Helmut Kummer den einzigen Brettsieg zu landen.

 

Seitens des Veranstaltervereins Advisory Invest Baden haben Obmann Martin Herndlbauer und sein Team in organisatorischer Hinsicht tolle Arbeit geleistet. Die letzte Heerschau von Spitzenkönnern auf den 64 Feldern gab es in Baden zuletzt vor 27 Jahren beim Großmeisterturnier mit Sieger Alexander Beljawsky (punktegleich mit Boris Spassky), wobei Beljawsky nach so langer Zeit durch seinen Einsatz in der 1. Bundesliga in die Kurstadt heimkehrte.