Die
Champions-League im Schach
Ein
Bericht vom European Club Cup in Kallithea vom 16.-23.10.2008
Kallithea auf der nordgriechischen Halbinsel Kassandra war vom 16. – 23. Oktober Gastgeber des diesjährigen Schach-Europacups für Vereinsmannschaften. Der Schach-Europacup ist eine Art Championsleague im Schach, bei dem sich die Crème de lá Crème des Profischachs ein Stelldichein gibt. Aus 50 Ländern waren über 400 Spieler angereist, von denen 140 den Großmeistertitel des Weltschachbundes FIDE tragen. Das Turnier wurde im Athos Palace Hotel vom griechischen Veranstalter perfekt organisiert.
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Superstars zum Anfassen: der Norweger Magnus Carlsen, das neue "Wunderkind" des Schachs |
Die Hotelanlage |
Auch die Kurstadt Baden war in Kallithea vertreten, nämlich durch den
regierenden österreichischen Staatsmeister SK Advisory Invest Baden. Die Equipe
von Obmann Martin Herndlbauer traf in der ersten Runde auf Monaco und die
Monegassen hatten gegen die entfesstelt aufspielenden Kurstädter nicht den
Funken einer Chance: Advisory Invest Baden siegte 6:0.
Auf dem Spitzenbrett gewann Großmeister Bartosz Socko gegen seinen
monegassischen Titelträgerkollegen Igor Efimov. Die weiteren Siegpunkte für das
Badener Team erkämpften sich der von den Mind Games aus China herbeieilende
Großmeister Csaba Balogh, Sebastian Siebrecht, Dr. Michael Sulyok, Martin
Herndlbauer und Bernhard Geismann.
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Blick in den Spielsaal |
3 Schach-Superstars: der in der kommenden Saison für Baden spielende israelische Großmeister Boris Gelfand mit seinen Teamkollegen Aronjan und Carlsen |
In der 2. Runde traf Advisory Invest Baden auf den sehr spielstarken deutschen
Vertreter Werder Bremen, wobei die Niederlage in der Höhe von 2:4 erträglich
gestaltet werden konnte. Hierbei remisierte der Mödlinger Stefan Brandner
sensationell mit dem haushoch favorisierten Großmeister Gennadij Fish. Nicht
minder sensationell remisierten auch der Gumpoldskirchner Dr. Sulyok und der
Pfaffstättner Geismann.
In der darauf
folgenden Runde konnte der britische Champion Barbican knapp 3,5:2,5 besiegt
werden. Badens Polen-Legionär Bartosz Socko remisierte prächtig auf dem
Spitzenbrett mit Großmeister Jonathan Parker, ebenfalls jeweils ein
hervorragendes Unentschieden gegen der Papierform nach deutlich stärkere Gegner
steuerten Dr. Michael Sulyok und Mannschaftskapitän Martin Herndlbauer bei.
Csaba Balogh und Sebastian Siebrecht perfektionierten mit ihren Brettsiegen den
Mannschaftserfolg über die Briten.
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Runde 2: Baden gegen Werder Bremen |
Runde 1: Baden gegen Monaco |
Auch das Schweizer Team Reichenstein (4:2) und Armeniens Vertreter Fima
(3,5:2,5) konnten in die Knie gezwungen werden. In der vorletzten Runde mussten
die Kurstädter dann gegen das Weltklasseteam und ehemaligen Europacupsieger aus
Sarajewo antreten. Die Bosnier siegten über die Niederösterreicher dann doch
klar 4,5:1,5. Wobei sich der Vize-Europameister Movsesian am Spietzenbrett gegen
den Badener Socko nur mit einem Remis begnügen musste.
In der
Schlussrunde war dann auch leider gegen den slowakischen Meister nichts zu
holen. Der Wettkampf ging 4:2 verloren.
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Die Mannschaft des SK Advisory Invest Baden |
Der für Baden spielende ungarische Großmeister Csaba Balogh |
So viele Felder ein Schachbrett hat, so viele teilnehmende Mannschaften wirkten
beim Europacup in Griechenland mit; nämlich 64. In diesem nach der
Schacholympiade zweitwichtigsten Mannschaftsturnier der Welt beendete der SK
Advisory Invest Baden den Bewerb als beste österreichische Mannschaft auf dem
sehr guten 23. Rang.
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Großmeister Grischuk und das siegreiche Team des russischen Meisters Ural Sverdlovsk. |
Baden gegen den tschechischen Meister Novoborsky |
Bericht: Otto Myslivec