Wiener Senioren-LM, 1.-7.2., Wien

Tolles Ergebnis der NÖSV-Crew bei der Wiener Senioren Landesmeisterschaft. Von sechs "Stockerlplätze" gingen vier nach Niederösterreich.

Kategorie 65+: Mit einem Sieg in der letzten Runde katapultierte sich der Kremser Ernst Wasl mit 5/7 auf den 2. Rang. Dahinter platzierte sich Klubkollege NM DI Fritz Wöber mit 4,5 Punkten, der bis zuletzt in der Spitzengruppe mitfightete.

Kategorie 50+: Mag. Michael Ernst war immer bei den Spitzenpaarungen zu finden und konnte in der vorletzten Runde mit Schwarz einen feinen Sieg gegen Altmeister IM Dr. Andreas Dückstein erringen. Mit 5,5 Punkten reichte es zu einem sicheren 2. Platz vor Ing. Josef Schweighofer der mit die letzten fünf Partien eindrucksvoll für sich entscheiden konnte.

 

Bericht zum Spielverlauf von Mag. Josef Schweighofer:

Schöner Erfolg für das Waldviertel durch Josef Schweighofer bei den offenen Wiener Schachlandesmeisterschaften der Senioren (+50) 

In der ersten Februarwoche dieses Jahres fand im Haus des Schachsports im zweiten Wiener Gemeindebezirk die offene Wiener Schachlandesmeisterschaft der Senioren statt. Der als Nummer 1 gesetzte Wiener IM Manfred Hangweyrer wurde seiner Favoritenrolle gerecht und gewann das Turnier vor Ates Ulker und Michael Ernst.  

Aus Waldviertler Sicht schaffte jedoch der für Gr. Gerungs und Litschau spielende Josef Schweighofer mit einem hervorragenden vierten Platz die erfreuliche Sensation. Dies bedeutet zugleich den dritten Platz in der Seniorenwertung +50 sowie Platz eins in der Kategorie bis 1.800 und 2.000 ELO - Punkten. Er musste nur drei Spieler mit einer ELO – Stärke von über 2.100 passieren lassen und ließ mehr als zehn 2.000+ hinter sich. Unter anderem positionierte sich der Waldviertler vor dem Vorjahressieger und vor dem auf Platz 2 gesetzten „2300+ - ELO Punkte Mann“ FM Joachim Wallner. 

Dieser Erfolg ist aus zweierlei Gründen beachtenswert. Einerseits war Schweighofer mit seinen knapp unter 1.800 nationalen ELO Punkten, in dem 54 Mann umfassenden Teilnehmerfeld, in der Startreihenfolge unter ferner liefen gereiht oder genau gesagt auf Platz 35. Andererseits startet er, durch eine Verkühlung geschwächt, mit zwei Niederlagen denkbar schlecht in das Turnier. 

In der ersten Runde verlor er gegen den als Nummer 9 gesetzten Spieler nach klarem Eröffnungsvorteil und auch in der zweiten Runde musste er gegen einen ELO – mäßig schwächer gereihten Gegner, in positionell besserer Stellung, nachdem er eine Mattkombination übersehen hatte, eine enttäuschende Niederlage einstecken. Ab der dritten Runde setzte er jedoch zu einem fulminanten „Überholmanöver“ an und gewann alle restlichen fünf Partien in dem sieben Runden Turnier und hievte sich so noch völlig überraschend mit fünf Punkten auf den vierten Platz. Sehenswert waren dabei insbesondere die Partien der vorletzten und letzten Runde. In der vorletzten Runde bewies er Kämpferherz, lehnte das Remisangebot seines ELO – mäßig stärkeren Gegners Karl Sukopp in ausgeglichener Stellung ab und ging in der längsten Partie des Tages, die knapp fünf Stunden dauerte, als Sieger vom Platz.  

Schweighofer ist damit für die Anfang Mai in Kos stattfindenden Schachweltmeisterschaften der Amateure, bestens gerüstet. 

„Die Waldviertler Schachpresse“