Jugend-ÖM U16 und U18 in Untersiebenbrunn:

Gold für Denise Trippold, Silber für Lisa Hapala!

  

Niederösterreich war Gastgeber der Österreichischen Meisterschaften der ältesten Jugendklassen. Unter der hervorragenden Organisation von Schulschachreferent Werner Rössler und der Leitung durch das Schiedsrichterehepaar Peter und Andrea Stadler  gelang eine Durchführung der Bewerbe  im Auland-Hotel Siebenbrunnerhof, die alle sehr zufriedenstellte.

Dazu passte dann genau, dass Niederösterreich wieder einmal eine Staatsmeisterin stellen durfte. Denise Trippold (SK Baden) ist erst 13 Jahre alt und war eigentlich zum Aufwärmen für den U14- Bewerb zu Pfingsten in Tschagguns gekommen. Sie zählte im U16-Bewerb zwar auch zum erweiterten Favoritenkreis, aber dass ihr dann ein solch souveräner Durchmarsch zum Sieg gelingen würde, damit konnte man nicht rechnen. Nach Runde 4 hatte sie bereits alle Mitfavoritinnen geschlagen, und musste das Turnier nur noch „nach Hause“ spielen. Spannung kam dabei nur wegen ihres immer riskanten, nach vorne treibenden, aber für die Gegnerinnen sehr gefährlichen Spielstils auf. 6,5 Punkte aus sieben Partien und 1,5 Punkte Vorsprung auf die Zweite bedeuteten schließlich aber einen überlegenen Gewinn des Österreichischen Meistertitels U16 für Denise. Wir gratulieren herzlich!!

Auch sehr gut hielt sich Sophie Panzenböck (Gloggnitz), der einige wunderschön luftige Angriffssiege gelangen, die aber genauso luftig auch einige Punkte ziemlich leichtfertig liegen ließ. Rang sieben brachte aber einen guten Mittelfeldplatz und einen großen Sprung in der Setzliste (11) nach vorne.

Die zweite Medaille für Niederösterreich schaffte Lisa Hapala (Krems) im U18 Bewerb der Mädchen. Dieses Edelmetall war schon eher zu erwarten, ging sie doch als eine von zwei Mitfavoritinnen ins Rennen. Das Duell um den Titel gegen Annika Fröwis (Vorarlberg) stieg dann in Runde vier – und ging leider verloren. Für Lisa war die kurze Bedenkzeit von 90 Minuten + 30 Sek./Zug für die ganze Partie nicht gerade ideal, und für den Betreuer bestand akutes Herzinfarktrisiko, da sie sich immer wieder in fürchterliche Zeitnot manövrierte. Dank ihrer doch schon beachtlichen Routine schaffte sie es aber, sich aus den meisten dieser Situationen zu befreien, und sie in Punkte zu verwandeln. So sicherte sie sich den zweiten Österreichischen Vizemeistertitel ihrer Jugendkarriere, der (genauso wie für Denise) einen Startplatz bei der WM bedeutet!

Ebenfalls zum Aufwärmen für die U14 Meisterschaften war Lisa Berger (Sieghartskirchen) im U18 Bewerb angetreten. Für sie muss der berühmte Spruch von der verpatzten Generalprobe herangezogen werden, sie kam leider gar nicht in die Gänge, auch das Spielglück ließ sie mehrmals im Stich. Immerhin trug sie den letzten Platz mit Fassung – und Tschagguns kommt ja noch.

Deutlich weniger Chancen auf Stockerlplätze als den Mädchen war den niederösterreichischen Burschen zuzubilligen, am ehesten konnte man noch Dominik Ehs (Ybbs) einen Spitzenplatz im U18 Bewerb zutrauen. Und Dominik enttäuschte die Erwartungen nicht, er spielte ein gutes Turnier mit nur einer Niederlage, und die gegen den Turniersieger! Platz sechs ist im immer sehr gut besetzten und engen U18- Teilnehmerfeld eine tolle Leistung, Dominik ist im nächsten Jahr noch einmal spielberechtigt, vielleicht kann er da ja noch ein Schäuferl nachlegen! An der Spitze sah es lange Zeit nach einem Start-Ziel-Sieg für den Elofavoriten FM Lukas Handler (Steiermark) aus, ehe er sich im Zielsprint doch noch von David Wertjanz (Kärnten) überholen lassen musste.

Für den zweiten NÖ-Teilnehmer im U18 Feld Manuel Schuh (Gmünd) hieß es, möglichst viele Pünktchen gegen die meist elostärkeren Gegner zu sammeln, und das gelang Manuel sehr gut, immerhin 3 Punkte und ein Mittelfeldplatz (12) bedeuteten eine deutliche Verbesserung gegenüber der Setzliste (17).

Noch härter zu kämpfen hatte der NÖ-U16 Landesmeister Johannes Varga (Baden), war er doch gar als Letzter im U16 Bewerb gesetzt. Dass er sich mit der Rolle als Schlachtopfer nicht abgab, bewies er aber von Beginn an, und nach Runde vier hatte er nach unter anderem einem Sieg im Niederösterreicher-Duell gegen Tobias Berger schon zwei Punkte auf dem Konto. Gegen Ende ging zwar etwas die Luft aus, aber Rang 17 war weit entfernt vom letzten Platz.

Den umgekehrten Verlauf nahm das Turnier für Tobias Berger (Sieghartskirchen). Er erwischte wieder einmal einen Fehlstart (siehe oben), kam in der Schlussphase aber dann noch zu zwei Siegen und Rang 18. Den Sieg im U16 Bewerb holte sich nach Anfangsniederlage und toller Aufholjagd der Steirer Martin Christian Huber.

Abschließend geht noch der Dank an Peter Sadilek, der mich mit seinem enzyklopädischen Theoriewissen bei der Betreuung des NÖ-Teams vor Ort sehr unterstützte.

Klaus Neumeier