Waldviertler Cupfinale, 2.12.2011

 

 

Es begann auch programmgemäß für die Zwettler. Auf dem zweiten Brett spielte Miroslav Pakosta mit den weißen Steinen eine druckvolle Eröffnung und ließ Jiri Plasil nie richtig ins Spiel kommen. Dies führte zu einem stellungsmäßigen Übergewicht des Zwettlers, dem der Litschauer nichts entgegen setzen konnte - 1:0 für die Zwettler. Auch am vierten Brett kam der Braustädter MK Roman Hangweyrer mit den weißen Steinen besser aus der Eröffnung. Der Litschauer Vojtech Plasil sah sich genötigt, seine Damen gegen Läufer und Turm zu tauschen, was jedoch eindeutig zu wenig war. Es blieb ihm nur mehr die Aufgabe – 2:0 für Zwettl.

 

v.l.: Vojtech Plasil gegen Roman Hangweyrer, dahinter Paulin gegen Mlynek

vorne Jiri Plasil, dahinter Stefan Wagner

 

Da auch am zweiten Brett der Litschauer Lokalmatador Manfred Paulin mit Weiß gehörig unter Druck kam, einen Bauer und die Qualität (Tausch von Turm gegen Läufer) hergeben musste, sahen die Litschauer Fans und Spieler die Felle bereits davon schwimmen. Lediglich MK Stefan Wagner auf dem Spitzenbrett sorgte mit den weißen Figuren für ein druckvolles Spiel, das leise Hoffnung aufkommen ließ. Litschau musste jedoch beide Spiele gewinnen, um den Cupsieg einzufahren. Bei Punktegleichheit zählen die Siege an den vorderen Brettern mehr als die Siege der rückwärtigen Bretter.

vorne Stefan Wagner, dahinter Jiri Plasil gegen Miroslav Pakosta

v.l.: Petr Mlynek gegen Manfred Paulin (0:1), dahinter Vojtech Plasil

 

Doch es kam für die bereits im Stillen feiernden Zwettler knüppeldick! Paulin strickte geschickt in Unterlegenheit mit zwei Läufern und einem Turm ein Mattnetz. Und eh es sich sein Gegner übersah, zappelte er auch schon darin – sensationelles Matt und nur mehr 2:1 für die Zwettler. Jetzt lag alles an Stefan Wagner. Der spielte beharrlich sein druckvolles Spiel weiter und sein Gegner Martin Zwettler kam immer mehr in Zeitnot. Die ersten 40 Züge müssen ja in zwei Stunden absolviert werden. Dann bekommt jeder Spieler noch eine Stunde dazu. Zwettler kam immer mehr in Bedrängnis und seine verbleibende Zeit wurde immer weniger. Der Gmünder Spieler in Zwettls Diensten hatte nun in den letzten 28 Sekunden drei Züge zu absolvieren. Alle Spieler und Zuschauer standen um das Spitzenbrett und verfolgten die Zeitnotschlacht. Wagner hatte noch drei Minuten zur Verfügung und spielte überlegt und nicht unbedingt vorhersehbare Züge. Zwettler spielte mit seinen schwarzen Steinen den 38. Zug – Restzeit 9 Sekunden, den 39. Zug – Restzeit 2 Sekunden, die Spannung stieg ins Unermessliche. Zwettler wollte seinen 40. Zug aufs Brett stellen, doch die unerbittlich voranschreitende Uhr ließ ihm keine Zeit mehr. Verlust durch Zeitüberschreitung – 2:2 und damit der kaum mehr erwartete Cupsieg für Litschau/Eisgarn!

v.l.: Petr Mlynek gegen Manfred Paulin (0:1), dahinter Roman Hangweyrer gegen Vojtech Plasil (1:0)

Wagner gegen Zwettler (1:0), dahinter J. Plasil gegen Pakosta (0:1)

 

Damit kristallisierten sich die Schrammelstädter in ihrem „30-Jahr-Jubiläum“ zu einem wahren Cupspezialisten heraus, konnten sie doch zum bereits fünften Male in der 26jährigen Geschichte den Pokalsieg holen. Lediglich Waidhofen/Thaya erreichte mit sieben Erfolgen mehr als die Litschauer.

 

v.l.: MK Martin Zwettler gegen NM Stefan Wagner (0:1)

v.l.: MK Martin Zwettler gegen NM Stefan Wagner,dahinter von links Pakosta, Nemecek, J. Plasil und Hangweyrer

 

Das NÖ Cupfinale mit den anderen drei Viertelssiegern wird nun am 12. Mai 2012 in Litschau ausgetragen.

 

Die Litschauer Cupsieger mit ihrem unterstützenden Klubmitglied Claudia Eschelmülle, die sich über den fünften Cupsieg der Litschauer freuen konnte.

Die Litschauer Cupsieger mit ihrem unterstützenden Klubmitglied Claudia Eschelmüller, die sich über den fünften Cupsieg der Litschauer freuen konnte. In den insgesamt drei Cuprunden (1. Runde, Semifinale, Finale) erreichten folgende Spieler die Punkte: von links Vojtech Plasil (0 aus 1 Partie), Roman Nemecek (2/2), Manfred Paulin (2,5/3) und Jiri Plasil (1/3).

 

Franz Modliba